Intro

Liebe Leser,

Die erste Devise der POSTGESCHICHTE heisst auch in dem mit dieser Nummer beginnenden 3. Jahr: Brief- und Stempelsammlern nützliche und neue Informationen vermitteln!

Das A und O für den Briefsammler sind die Posttaxen. Die Inlandposttaxen sind mit dieser Nummer abgeschlossen: siehe Seiten 13 - 14. Die Auslandposttaxen ab Gründung des Weltpostvereins können nun dem neuen "Spez" entnommen werden. . . . Wenden wir uns also den Auslandtarifen vor 1875 zu!

Posttarife für das Ausland 
Zitat*: "Die Tarife im Postverkehr mit dem Ausland vor dem Eintritt der einzelnen Länder in den Weltpostverein waren ausserordentlich vielfältig und in unregelmässigen Abständen Änderungen unterworfen. Dabei muss man sich vor Augen halten, dass die Schweiz damals nur mit wenigen Ländern Verträge über eine direkte Auswechslung von Postsendungen abgeschlossen hatte. Die Beförderung von Korrespondenzen in den Grossteil der entfernteren Länder wurde durch die Transitverkehrsbestimmungen dieser Verträge geregelt, die in vielen Fällen verschiedene Transportwege nach ein und demselben Bestimmungsort vorsahen. So waren nicht selten fünf und mehr Leitwege möglich, mit jeweils unterschiedlichen Taxen und Gewichtsgrenzen. . . ." Damit ist treffend angedeutet, wie komplex diese Tarife waren.

Die schweizerische Generalpostdirektion schloss den ersten Postvertrag im Jahre 1848 mit Österreich ab; alsbald folgten Verträge mit weiteren Ländern. Den Sonderabmachungen der Kantone mit den Postverwaltungen der umliegenden Staaten wurde damit ein Ende gesetzt.

Wir wollen nun versuchen, Licht ins Wirrwarr dieser Verträge, Verordnungen und Bestimmungen zu bringen. Diese interessante Aufgabe erfordert die Mitarbeit aller! Alle Forscher und Sammler der klassischen Markenzeit - denn der Zeitraum 1840 bis 1875 fällt etwa mit der Klassik zusammen — sind gebeten, ihr spezifisches Wissen beizutragen. Ich denke da beispielsweise an Abhandlungen, welche die Postbeziehungen zwischen der Schweiz und bestimmten anderen Ländern zum Gegenstand haben (in beiden Richtungen), natürlich mit interessanten Belegen von und nach der Schweiz veranschaulicht. Wertvolle Hilfe erhoffe ich weiter auch von den Besitzern von Postverträgen und Tarifen (oder Kopien davon) jener Zeit

Gerne erwarte ich, schon bald den ersten Beitrag zu den Auslandtarifen zu erhalten. Unterdessen grüsst Sie
Ihr Hans R. Schwarzenbach

© Schweizerische Vereinigung für Postgeschichte / SVPg