Buchbesprechungen

Französische Armeepost
erschienen im Peter Feuser Verlag, Postfach 169, D-7000 Stuttgart 1. Preis DM 140.-. Die Postgeschichte rund um die französische Feldpost findet immer mehr Interessenten: Feld-, Heimat-, Länder-, Spezialsammler u.a. Bisher konnte sich der interessierte Sammler v. a. anhand der Werke von Louis Lenain (Periode: Von den Anfängen bis 1791) und Ph. de Frank (Grande-Armee 1805 - 1808), sowie für die Schweiz mit demjenigen von J.J. Winkler (Handbuch der Schweizer Vorphilatelie) über Arten, Vorkommen, Verwendung, Farben etc. der verschiedenen Armeepost-Stempel orientieren. Hinsichtlich der Periode 1792 - 1848 existierten bis heute noch keine umfassenden Kataloge. Diese Lücke will nun der Autor mit dem vorliegenden gegen 300 Seiten starken Werk schliessen. Mit unglaublichem Zeitaufwand trug der Autor in den letzten zwanzig Jahren alle für die Erstellung dieses Werkes notwendigen Daten zusammen. So ist denn auch ein sehr ausführlicher Katalog praktisch aller bis heute bekannten Armeestempel entstanden. Die französischen Armeen und Korps sind in einer vom Autor ausgewählten Reihenfolge aufgeführt und die Stempel nach den jeweiligen Ordnungsnummern der Feldpostämter verzeichnet. Hinzu kommen Angaben (dort wo sie bekannt sind) über Verwendungszeit, Verwendungsort, Stempelformbezeichnung und Farbe, sowie Seltenheitsgrad. Ferner hat der Autor den Versuch unternommen, jeweilige Schätzpreise - in DM per Anfang 1986 - aufzuführen. Die Angabe von Schätzungen bringt sicher auch Vorteile mit sich, birgt jedoch die Gefahr der «Preistreiberei» in sich. Zur sehr willkommenen Auflockerung tragen eine grosse Anzahl von Abbildungen bei. Insgesamt kann der vorliegende Katalog wohl als unentbehrliches Werkzeug für jeden Feldpost-, Heimat- und Spezialsammler bezeichnet werden. Die Fülle von Informationen wird jedem Sammler beim Aufbau seiner Sammlung wertvolle Hilfe leisten. Zu erwähnen ist noch, dass dieses Werk von Deutsch- und Französisch-Sprechenden (französischer Einführungstext) gleichwohl verwendet werden kann. Das einzige, was in diesem - an und für sich sehr lobenswerten - Werk etwas fehlt, ist ein geschichtlich konzipierter Aufbau mit entsprechender Einbettung der einzelnen Armeen in ihrem historischen Zusammenhang. Als Katalog wird es jedoch jedem interessierten Sammler wertvolle Dienste leisten und diesem faszinierenden Sammelgebiet zu höherem Bekanntheitsgrad verhelfen. 

Francois A. Bernath


Andreas Heege
Amtsblatt der Königlich-Preussischen Regierung zu Arnsberg
Zusammengestellt und mit Registern versehen, aus der Zeit von 1816 bis 1871. Die Arbeit bringt alle für die Postgeschichte relevanten Verordnungen der Regierung in Arnsberg sowie die einschlägigen Verlautbarungen des Königlich-Preussischen General-Postamtes und die Ausführungsverordnungen des Ministers für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten zu den erlassenen Gesetzen. Bei der Durchsicht des Buches zeigt sich deutlich, dass es sich keinesfalls um eine Sammlung lokalen Charakters handelt, sondern dass es eben aufgrund der Wiedergabe aller in dieser Zeit erschienenen Post- und Telegraphen-Reglements für jeden Preussen-Spezialisten und für die Mehrzahl der Altdeutsch-Philatelisten unentbehrlich sein dürfte. Kostproben aus der Verordnung zur «Einführung von Marken zum Frankiren der Briefe» sind für die damalige Zeit typisch und postgeschichtlich interessant. Heisst es da doch u.a.: «Das Frankiren der Briefe mit Freimarken geschieht in der Art, dass auf der Adreßseite des Briefes, und zwar in der oberen Ecke links, eine oder so viele Marken als zur Deckung des tarifmäßigen Franko erforderlich sind, haltbar befestigt werden, was durch Anfeuchten des auf der Rückseite der Marken befindlichen Klebestoffes und Aufdrücken der Marken geschieht.»
Auch wie grosszügig die Post schon 1852 mit dem Geld ihrer Benutzer umging, liest sich in einer Verordnung vom 25. August 1852 so: «Da die tarifmässigen Portobeträge für die Correspondenz nach dem Ausland in manchen Fällen mit Brüchen von ¼ und¾ Sgr. abschliessen, Postfreimarken etc. zum Werthe von¼ und ¾  Sgr. aber nicht ausgegeben sind, so müssen bei Anwendung von Freimarken etc. überschiessende Brüche von ¼» Sgr. auf ¾ Sgr., und von ¾ Sgr. auf 1 Sgr. abgerundet werden, damit die Francobeträge durch die vorhandenen Werthsorten von Marken ausgedrückt werden können.»
Kartoneinband A4, 621 Seiten mit Faksimiles der einschlägigen Verordnungen und Verlautbarungen, Preis DM 75.- zuzüglich DM 5- Versandkosten. Zu beziehen über den Buchhandel oder bei Andreas Heege, Friedländer Weg 13, D-3400 Göttingen.