Villmergen (Ein 34-jähriges Rätsel 1807 - 1841)
Geschichtlich ist Villmergen bekannt durch die beiden Villmerger-Kriege 1656 und 1712.
Tatsächlich flössen die privaten Postsendungen in die rein bäuerlichen Gegenden nur spärlich. Stempelabdrucksmässig existiert ein Rätsel von 34 Jahren. Im Handbuch der Schweizer Vorphilatelie von Jean J. Winkler ist unter der Nr. 2361 ein Langstempel vom 1.10.1807 aufgeführt. Bis heute ist kein entsprechender Beleg mit Stempel und Datum bekannt geworden. Ich fasse die bis heute bekannten Tatsachen zusammen:
vor 1816 | Privater Botenkurs Lenzburg - Dintikon - Villmergen - Sarmenstorf. Zweimal wöchentlich. Es ist kein Beleg mit Stempel aus dieser Zeit bekannt | |
ab 1822 | Botenkurs von Wohlen anstelle von Lenzburg. Es ist kein Beleg mit Stempel aus dieser Zeit bekannt. | |
ab 1835 | Sarmenstorfer Bote. Sarmenstorf- Villmergen -Hilfikon. Viermal wöchentlich. Es ist kein Beleg mit Stempel aus dieser Zeit bekannt. | |
1838 | Neben-Route von Lenzburg Villmergen - Dintikon - Ammerswil - Lenzburg. Aus der Zeit 12.01.1838 - 15.09.1839 sind vier Briefe von Villmergen bekannt mit diesem roten Routen-Stempel. |
Villmergen, 15. September 1839 nach Basel. Rückseitig roter Rundstempel von Basel, 16. September 1839.
1841 | Eröffnung der Postablage. Inbetriebnahme des roten Langstempels Wi 2361a. Dieser Langstempel bleibt bis Ende 1857 in verschiedenen Farben in Gebrauch. |
29.01.1844 nach Aarau
Schlussfolgerung:
Nachdem bis heute für die Zeit von 1807 - 1841 kein Beleg mit einem Villmergen-Stempel bekannt geworden ist, muss es sich beim Stempel Wi 2361 vom 01.10.1807 um einen Irrtum handeln. Könnte es 1847 heissen?
Sofern ein Sammler mir das Gegenteil beweisen kann, bin ich gerne bereit, meine Meinung zu ändern.
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